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Vom 13. April bis zum 9. Mai 1945 mussten 2400 Häftlinge
der Außenstelle Leipzig des KZ Buchenwald einen über 500
Kilometer langen Marsch absolvieren, auf dem 2150 von ihnen
ermordet wurden oder vor Erschöpfung starben. Der Fotograf
Herbert Naumann hat nach jahrelangen Recherchen den Verlauf
dieses Todesmarsches minutiös rekonstruieren können und
dabei Berichte von Überlebenden und zeitgenössische
Dokumente aufgespürt. Es ist der einzige Todesmarsch von
KZ-Häftlingen, der bis heute in seiner gesamten Länge und
mit allen Details rekonstruiert werden konnte. Im Jahr 2017
ist Naumann diesen Weg von Leipzig nach Fojtovice gegangen,
um mit den Mitteln der künstlerischen Fotografie den
Leidensweg der KZ-Häftlinge nachvollziehbar zu machen.
Entstanden ist eine erschütternde Kombination von
zeitgenössischen Dokumenten, Berichten von Überlebenden und
künstlerischen Fotografien in Form von schwarz-weißen
Doppelbelichtungen, die eindrücklich an das entsetzliche
Leid im Frühjahr 1945 erinnert.
»Naumanns doppelt belichtete Schwarz-Weiß-Fotografien schaffen keine Erholung zwischen den Tagebuch-Einträgen. Unwirklich erscheinen die abgebildeten Straßen, Feldwege, Dörfer und Wälder. Die Vielschichtigkeit des Leids ist laut Naumann eines mit Sicherheit nicht: nachvollziehbar. Das macht diese Reportage aber nicht weniger erschütternd.«
(Linn Penelope Micklitz, Kreuzer, Mai 2020)
Autor:
Herbert Naumann (geb. 1950), arbeitete nach handwerklicher Ausbildung und Studium mehr als 30 Jahre lang als Bewährungshelfer, Pädagoge in der Kinder- und Jugendhilfe und zuletzt als Heimleiter; mehrere lange Aufenthalte in Mittel- und Südamerika, Afrika und Südeuropa; seit 2008 als Fotograf tätig, lebt in Olfen im Müsterland